vom 21.11.2023•Thema: Fußball
Wenn der Knoten endlich richtig platzt

Serie Nachspielzeit: Für TuS Neuenkirchens Sophie Borcherding soll ihr Dreierpack der Durchbruch sein
Am Freitag das 1:1 in Spelle, am Sonntag dann der 6:2-Erfolg gegen Ohmstede – und am Freitag geht’s zum Spitzenspiel nach Bunnen. Keine Frage, es geht gerade Schlag auf Schlag für die Landesliga-Fußballerinnen vom TuS Neuenkirchen. Mittendrin: Sophie Borcherding. Bei der Angreiferin platzte im Ohmstede-Spiel so richtig der Knoten. Drei Treffer steuerte sie bei – so erhöhte sie ihr Saisonkonto auf vier. Die 22-Jährige bestätigt, dass der Dreierpack Balsam für die Stürmerseele war. „Der Kopf muss ja auch immer mitspielen.“ Zuletzt habe der ihr zuweilen einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Sophie Borcherding fühlt sich auf den vorderen Positionen zuhause, allerdings wurde sie in der laufenden Spielzeit zumeist auf der Linksverteidiger-Position eingesetzt – eine taktische Umstellung ihres Trainers Udo Rabe-Konermann. Doch gegen Ohmstede durfte sie wieder ihren gewohnten Platz in der Dreier-Sturmreihe neben Sophia Engbarth und Janina Jendrzejewski einnehmen, mit denen sie im Spiel permanent die Positionen tauscht. „Endlich wieder vorne“, sagt Sophie Borcherding – und weiter: „Unbewusst macht man sich dann schon ein bisschen Druck, dann auch zu treffen.“ Das gelang fulminant.
16 Treffer schoss sie in der vergangenen Saison – ihrem Premierenjahr für den TuS Neuenkirchen. „Das ist nicht wenig“, stellt Sophie Borcherding fest. Zuvor spielte sie sechs Jahre lang für die DJK Schlichthorst, zeitweise sogar in der Oberliga. Nach der Auflösung der Frauenmannschaft stand für sie fest, dass sie unbedingt woanders weiterspielen wollte. „Ich habe dann auf Instagram Luisa Meyer angeschrieben, meine alte C-Jugend-Trainerin in Alfhausen“, erzählt Sophie Borcherding. Luisa Meyer, inzwischen Spielerin beim TuS, leitete ein Probetraining in die Wege. Und bei diesem passte es sofort zwischen Sophie Borcherding und Neuenkirchen.
Dort wohnt sie nun auch gemeinsam mit ihrem Freund Mike Marz, der für die erste Herrenmannschaft des TuS aufläuft. Die Fahrten zum Stadiongelände können sie sich sogar teilen. „Es ist sehr praktisch, wir haben sogar die gleichen Trainingstage“, lacht Sophie Borcherding, die als Mediengestalterin in Quakenbrück tätig ist. Angefangen mit dem Fußball hat sie bei den Jungs vom TSV Ueffeln, nah bei ihrem Heimatort Balkum. Erst in der D-Jugend ging es für sie ins Mädchenteam des SV Alfhausen und in der B-Jugend zur DJK Schlichthorst in Merzen. Und jetzt eben Neuenkirchen.
Was sind die weiteren Ziele für die Saison, jetzt da der Durchbruch endlich geglückt ist? „Wir haben uns ja gesagt, dass wir gerne einen Titel nach Neuenkirchen holen wollen – Pokal oder Meisterschaft“, sagt Sophie Borcherding und fügt hinzu: „Im Pokal hat’s ja nicht so gut geklappt.“ Stimmt, da gab’s schon das Aus im Achtelfinale gegen BW Lohne (1:2). Bleibt also noch die Meisterschaft. Und da läuft es nach den beiden überzeugenden Spielen am vergangenen Wochenende mit vier Punkten sehr gut, auch wenn das Remis in Spelle im Nachhinein etwas zu wenig war. Vier Punkte beträgt auch der Abstand zu Tabellenführer BWL. Derzeit ist man damit Vierter, hat aber noch ein Spiel in der Hinterhand im Vergleich zum aktuellen Top-Duo. „Wir fliegen gerne etwas unterm Radar“, meint TuS-Coach Udo Rabe-Konermann. Und Sophie Borcherding ergänzt: „Wir wollen einfach Spaß haben am Fußball. Wenn der Aufstieg nicht klappt, wäre das eben so.“ Natürlich wächst aber der Spaßfaktor mit der Erfolgsquote.
Aber auch so stimmt es im Mannschaftsgefüge. „Es ist überhaupt nicht so eine Grüppchenbildung wie bei einigen anderen Teams“, findet Sophie Borcherding. Als Beispiel führt sie an: „Oft wird freitags vor dem Training gefragt, ob jemand Lust hat, danach noch Essen zu gehen oder so.“ Auch auf allen Feierlichkeiten tritt die TuS-Crew geschlossen auf. Es seien zumindest immer alle eingeladen.
Diesen Teamgeist lebt auch Sophie Borcherding: „Ohne die Mannschaft könnten wir vorne gar nicht die Tore schießen. Oft müssen wir nur noch den Fuß irgendwie hinhalten.“ Deshalb hat sie sich auch kein Ziel gesetzt, was die Saisontore angeht. Sophie Borcherding nimmt es, wie es kommt. Für sie zählt: „Wenn wir gute Spiele machen und wir gewinnen, bin ich zufrieden.“ Ob Tor oder kein Tor – das ist dann nicht so wichtig.
Quelle: Lars Hausfeld (OM-Medien)
Fotos: © Frank Wenzel
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