12. Hülsmann-Cup für SgH begeistert kleine Kicker, Eltern, Omas und Opas / Dinklage siegt bei Mädchenpremiere
Von Henrik Schumacher
Lohne. Wenn bei den Kleinsten der Anpfiff ertönt, gibt es kein Halten mehr: Die Mini-Kicker stürmen alle zum Ball, da zählt nur noch eins: Das Runde muss ins Eckige, möglichst schnell und egal wie. Im allgemeinen Gewusel und Gestochere geht dann schon mal unter, dass der Mitspieler viel besser postiert ist und allein aufs Tor zulaufen könnte. Was den kleinsten G-Jugend-Kickern beim Paul-Hülsmann-Cup in der Lohner Halle am Adenauerring an Übersicht und Erfahrung fehlt, machen sie locker wett durch ihren riesigen Einsatzwillen, der auf jeden Fall größer ist als sie selbst.
Denn für viele der nur drei- bis fünfjährigen Bambinis ist das Turnier von GW Brockdorf für „Sportler gegen Hunger“ das erste Turnier ihres Lebens, vermutlich spielen sie sogar erstmals im Vereinstrikot – und dann gleich vor so vielen Zuschauern. „Der Hülsmann-Cup hat schon einen besonderen Reiz für die ganz Kleinen“, sagt Thomas Schnuck von GW Brockdorf, der seit Jahren für die Organisation zuständig ist: „Nicht nur für sie ist es eine tolle Premiere, sondern oft auch für die ganze Familie. Schließlich wollen Omas und Opas und die Verwandten auch mit dabei sein, wenn der Nachwuchs das erste Mal vor Publikum gegen den Ball tritt.“ Und dann kann es durchaus mal lauter werden, wie Schnuck erzählt: „Gerade bei den jüngsten Fußballern fiebern die Eltern am meisten mit und feuern die Kinder mit viel Enthusiasmus an.“
Der Ehrgeiz ist zwar wichtig, aber in dieser Altersklasse nicht die Hauptsache, findet Brockdorfs Turnierchef: „Für die Kleinen geht es einfach darum, Spaß am Spiel zu bekommen und zu lernen, wie man sich beim Hallenfußball bewegt.“ Und die Lockerheit spiegelt sich auch auf dem Platz wieder. Ein Nachwuchskicker zum Beispiel legt sich einfach mal mitten auf das Spielfeld, um eine kleine Pause einzulegen, weil die Kräfte schwinden. Für Begeisterung sorgt auch ein kleiner Stürmer, der auf dem Weg zum Tor über seine viel zu langen Hosenbeine stolpert. „Und wenn mal jemand auf die Idee kommt, den Ball mit der Hand zu berühren, muss auch nicht gleich abgepfiffen werden“, schmunzelt Thomas Schnuck.
Der größte Jubel bei den Kleinsten des Jahrgangs 2011 und jünger brandete im Lager des TuS Neuenkirchen auf. Die Kids aus dem tiefen Süden setzten sich im Finale gegen die Nordlichter des SC Bakum deutlich mit 4:0 durch, Platz drei belegte der TV Dinklage (2:0 gegen GW Brockdorf). Bei dem Erlebnis Siegerehrung gab es für die besten drei Mannschaften Pokale, aber die Spieler aller Teams erhielten von Mitorganisatorin Margret Hülsmann eine Erinnerungsmedaille überreicht.
Auch in den älteren Jahrgängen ging es hoch her. Bereits am Samstag holte sich die F-Jugend von BW Lohne den Hülsmann-Cup in der Leistungsklasse, im Finale besiegten die Blau-Weißen den TV Dinklage mit 3:2.
Trainer-Urgestein Friedel Meyer stand mit seinen jungen Falken aus Steinfeld wieder mal im Halbfinale, der 73-Jährige lässt sich den Hülsmann-Cup nicht entgehen. „Er ist immer einer der Ersten, der fragt, ob sein Team dabei sein kann“, berichtet Thomas Schnuck. Eine gelungene Premiere hatte er mit seinem Orga-Team um Jugendleiter Ralf Freude ebenfalls parat – ein reines Mädchenturnier. Vier Teams, ein schöner Anfang. Und am Ende jubelten die Dinklager Mädels.
Für herausragende Spannung bei den Kids sorgt jedes Jahr die Tombola. Insgesamt sind es gar drei, denn für jedes größere Turnier gibt’s eine. Jeweils 650 Lose, jeweils verschiedene kindgerechte Preise. Hier bringt sich vor allem die komplette Hülsmann-Familie ein. Margret Hülsmann, die Frau des Turnier-Namensgebers, ließ es sich nicht nehmen, trotz einer gerade überstandenen Bein-Operation persönlich aufzukreuzen. „Ich liebe Fußball und Kinder und muss einfach immer dabei sein, wenn die Kleinen spielen“, sagte sie. Sohn Paul Hülsmann, in erster Linie für die Tombola zuständig, zeigte sich mit dem Verlauf sehr zufrieden: „Die Lose sind wir super schnell losgeworden. Und die Kinder haben sich alle total über die Preise gefreut“, sagte er. Von Trikots bis hin zu Fußbällen gab es wieder jede Menge zu gewinnen. Leuchtende Augen gab es so nicht nur bei den sportlichen Gewinnern, sondern bei fast allen Kindern, die sich beim Hülsmann-Cup tummelten.